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Sunday, September 6, 2020

Die Physik der Maske » Quantenwelt » SciLogs - Wissenschaftsblogs - SciLogs

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Wie gut eine Maske, also ein Mund-Nasen-Schutz, gegen die Ansteckung mit dem Corona Virus SARS-CoV-2 hilft und wie effektiv sie uns vor den Folgen der COVID-19 Erkrankung hilft, traut sich niemand so recht zu sagen. Es fehlen epidemiologische Studien. Dafür wissen wir aber einiges über die Physik.

Die Sendung mit der Maus vom 23. August hat sehr schön gezeigt, wie eine Maske das Übertragungsrisiko verringert: Beim Atmen, Sprechen oder Husten entsteht ein deutlich geringerer Luftstrom nach vorne in Sprechrichtung. Die Maske bremst den Luftstrom nach vorne ab und lenkt ihn teilweise um. Die Luft entweicht zur Seite und bleibt lokal beim Sprechenden.

Das passiert selbst dann, wenn die Maske zu grobmaschig ist, um Aerosole wirkungsvoll zurück zu halten. Luft, die durch das Gewebe gedrückt wird, muss die Fasern umströmen und drückt durch die Maschen, wie durch ein Gitter von Düsen. Dadurch bildet sich hinter dem Gewebe ein Staudruck, der die Luft nach hinten und zur Seite herausdrückt.

Aber auch der Strom der hindurch tretenden Luft ist gestört: Hier wechseln sich Bereiche mit großer Strömungsgeschwindigkeit hinter den Maschen mit Bereichen geringer Geschwindigkeit hinter den Fasern ab. Das führt zu Verwirbelungen, die die Strömung chaotisch machen. Die Luft wird nicht mehr ungestört nach vorne weggeblasen, sondern effektiv abgebremst und in der Nähe des Kopfes verwirbelt.

Auswirkungen der Alltagsmaske

Die Physik der Maske hat im Wesentlichen zwei Effekte: Zum ersten dämpft sie unsere Stimmen. Wie sind mit Maske schwerer zu verstehen, weil insbesondere die höheren Töne abgeschwächt werden. Zum anderen verhindert sie, dass wir uns beim Gespräch direkt anblasen.

Aerosole verlassen die Alltagsmaske nur leicht reduziert, aber wir blasen unseren Gesprächspartnern die Krankheitserreger nicht mehr direkt ins Gesicht. Damit scheint es mit eine gute Annahme zu sein, dass es uns alle von gegenseitige Ansteckung schützen kann, wenn wir Masken tragen.

Allerdings sind die Aerosole natürlich trotzdem da und verteilen sich im Raum. Deshalb scheint es sinnvoll, Masken mit anderen Maßnahmen zu kombinieren: gute Durchlüftung und Abstand halten.

Der Abstand sorgt dafür, dass wir nicht direkt in der Aerosolwolke unseres Gesprächspartners sitzen. Die Lüftung dafür, dass sich die Aerosole nicht unverdünnt im Raum verteilen. Eigentlich relativ einfache Maßnahmen, die zumindest in meinem Leben keinen großen Einschnitt bedeuten.


. Medizinische Masken reduzieren diese etwas stärker.



September 06, 2020 at 08:27PM
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